Unwort des Jahres: Randbelegschaften

In den letzten Monaten ist es still geworden um Randbelegschaften. Doch nun regt sich wieder zarter Widerstand. Weniger allerdings gegen die Randbelegschaften als solche als vielmehr gegen den Begriff. Zu sehr erinnert er an andere Arten von Randgesellschaften. Mit der Bekämpfung des Begriffs geht aber die leise Hoffnung einher, das Unwesen selbst einzudämmen - und zwar nachhaltig.

Kernbelegschaft und Randbelegschaft

Zur Kernbelegschaft eines Unternehmens gehören Beschäftigte mit hinreichend bedeutender innerbetrieblicher Arbeitsmarktstellung. Sie sind so qualifiziert und haben derartige Kenntnisse über das Unternehmen, dass sie als letzte entlassen würden.


Ihnen zur Seite steht die Randbelegschaft, also jene Arbeitnehmer mit einem ungesicherten Arbeitsplatz. Sie besteht vorwiegend aus Zeitarbeitern und befristet Beschäftigten. Sie sind die eigentlichen Träger der von Arbeitgeberseite geforderten "Flexibilisierung" der Unternehmen.


Eine Zeitlang, vor allem nach den Vorkommnissen um Werkverträge bei Automobilherstellern im Jahr 2013, hatten sich die Gewerkschaften das Thema auf die Fahnen geschrieben. Seither ist es still geworden. getfax fragte bei Gewerkschaften nach dem Stand der Dinge. Nur Marburger Bund und IG BCE antworteten.